Forschung zur kommunalen Prävention
Welche (neuen) Erkenntnisse aus der Forschung gibt es?
Theoretische Grundlagen, Umsetzungsformen, Voraussetzungen und Gelingensbedingungen, wiederkehrende Struktur- und Prozessmuster, Themenschwerpunkte und andere Aspekt der kommunalen Präventionsarbeit sind in den letzten Jahren in verschiedenen Forschungsprojekten, z.B. im Rahmen der zivilen Sicherheitsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), vertieft worden.
Hier finden Sie Forschungsprojekte mit Themenbezug zur kommunalen Prävention
EQAL - Entwicklung eines quartiersbezogenen Austausch- und Lernprogramms zur Förderung des wechselseitigen Verständnisses von Polizei, Ordnungsdienst und Stadtgesellschaft |
Laufzeit: 01/2023 - |
Ziel des von der Bergischen Universität Wuppertal koordinierten Projektes ist es, ein bürgernahes Format für den konstruktiven Austausch von Polizei, Ordnung- und Servicedienst sowie Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen. Durch den Austausch und die Begegnung von behördlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sollen Vorurteile und Barrieren abgebaut und das wechselseitige Verständnis. für die Perspektiven des jeweils anderen niederschweflig gefördert werden. |
https://eqal.uni-wuppertal.de/de/ |
Kommunale Fachberatung: Prävention und gesellschaftlicher Zusammenhalt |
Laufzeit: 01/2023 - 12/2025 |
Aufmärsche von Querdenker/-innen, die Mobilisierung rechtsextremer oder islamistischer Gruppierungen oder die Radikalisierung junger und älterer Menschen bis hin zur Gewalt: Diese Phänomene fördern Polarisierung und fordern den gesellschaftlichen Zusammenhalt heraus - insbesondere vor Ort in den Kommunen. Das Modellprojekt unterstützt bundesweit kommunale behördliche Akteure in Landkreisen, Städten und Gemeinden dabei, multiprofessionelle Strukturen sowie gelingende Angebote kommunaler Präventionsarbeit gegen Radikalisierung und für gesellschaftlichen Zusammenhalt weiterzuentwickeln. |
https://www.kommunale-fachberatung.de/start |
KOSID - Kooperation Sicherheit am Döpperberg |
Laufzeit: 4/2019 - 3/2022 Wuppertal |
Die sicherheitsverantwortlichen Akteure der kommunalen Ordnungspartnerschaft entwickelten dabei gemeinsam mit dem lokalen Einzelhandel zielführende Maßnahmen zum Erhalt der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls am Neuen Döppersberg in Wuppertal. Die Maßnahmenentwicklung wurde begleitet durch die Bergische Universität Wuppertal. Diese steuerte den Entwicklungsprozess als neutraler Partner und untersuchte die getroffenen Maßnahmen im Hinblick auf ihre Wirkungen auf die Sicherheitswahrnehmung der Bevölkerung. Wissenschaftliche Neutralität ermöglichte in dem von Interessenskonflikten geprägten Handlungsfeld „Ordnung und Sicherheit“ die Zusammenführung höchst unterschiedlicher Akteure. |
Der Abschlussbericht "Wie schaffen Städte Sicherheit und Bahnhofsvierteln? Eine Handreichung der Wuppertaler Sicherheitspartnerschaft KoSID" beinhaltet viele praxisrelevante Hinweise zu Vorgehensweisen, Methoden und Erfahrungen der kooperativen Präventionsarbeit. |
miggst - Migration und Sicherheit in der Stadt |
Laufzeit: 10/2018 - 12/2021 |
Die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Migranten/-innen und Geflüchteten stellt Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Diese betreffen nicht nur die Bereiche Arbeit, Wohnung oder Bildung, sondern auch die Sicherheit. Das Projekt migsst hat daher untersucht, ob Formen von Integration und/oder Segregation in migrantisch geprägten Quartieren Konflikte und Kriminalität vermindern oder erhöhen und falls ja, wie. Vor dem Hintergrund einer häufig durchschnittlich geringeren Ressourcenausstattung der migrantischen Bevölkerung und der damit möglicherweise erhöhten Verletzlichkeit (Vulnerabilität) sowie der Feststellung, dass migrantisch geprägte Quartiere eine wichtige Adresse bei weiterer Zuwanderung sind und damit eine besondere Rolle bei der Integration einnehmen, wurden Konflikte und Konfliktpotential des Zusammenlebens von vielen sozialen und ethnischen Gruppen in Wohnquartieren untersucht. Besondere Bedeutung hatten im Projekt die Erfassung der Bedürfnisse und Bedarfe der Quartiere und ihrer Bewohnerschaft sowie die Quartiersdeutungen der Bewohner/-innen, um ihre Sichtweisen, Ideen und Erwartungen bei der Herstellung und Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung aufzugreifen und um die Potenziale der Bewohnerschaft bei der sozialen Quartiersgestaltung und Sicherheit zu erkennen und aufzugreifen. Ziel war es, mit dem Projekt mehr Transparenz über vorhandene Strukturen zu schaffen, um damit die bestehende Sicherheitsarbeit und mögliche Verbesserungen erschließen zu können. |
Neben einem umfangreichen Abschlussband sind in dem Projekt verschiedene Formate, wie Working Papers, Studienhefte und Lehrmaterialien, Videochats sowie Fachsätze erschienen (www.miggst.de). |
MIKUS - Mikrosegmentanalysen als Impuls für urbane Sicherheit |
Februar 2021 - |
Dem Projekt der Kriminalistisch-Kriminologischen Forschungsstelle des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen liegen die wissenschaftlichen Befunde zu Grunde, dass
Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung eines kriminalpräventiven Programms zur Begehung von Mikrosegmenten zur
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https://storymaps.arcgis.com/stories/47f96bc39f82426fba485590523965b8 |
PLUS-I - Pluralisierung lokaler urbaner Sicherheitsproduktion - interdisziplinäre Analysen für ein kontextadäquates, legitimes, effizientes und effektives Polizeien |
06/2017 - 05-2022 |
Das Forschungsprojekt hat schwerpunktmäßig das Zusammenwirken verschiedener Sicherheitsakteure in den Kommunen in den Blick genommen. Das Nachwuchsforschungsprojekt PluS-i hat sich am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) interdisziplinär und multiperspektivisch mit dem heterogenen Wandel der lokalen Sicherheitsproduktion in urbanen Räumen auseinandergesetzt. Im Fokus standen dabei das plurale Polizieren, also das für die Bevölkerung direkt sichtbare staatliche, gewerbliche, private sowie von Verbänden und Bürgerinitiativen. getragene Handeln zur Gewährleistung und Aufrechterhaltung von Sicherheit. |
Ergebnisse des Projektes sind auf dessen Internetpräsenz verzeichnet und zum Teil herunter zu laden. |
SiBa - Sicherheit im Bahnhofsviertel |
Laufzeit: 08/2017 - 12/2020 |
Das Projekt verfolgte das Ziel einen Beitrag zu ganzheitlichen Sicherheitskonzepten für Bahnhofsviertel zu leisten und praxisbezogene Hinweise für Kriminalprävention und Stadtentwicklung zu erarbeiten. Ziel von SiBa war die Entwicklung eines Präventionskonzeptes, das es Kommunen erlaubt, Bahnhöfe und ihr Umfeld sicherer zu gestalten, ohne dabei die spezifischen Charakteristika urbaner Räume preiszugeben. Forschungsschwerpunkte waren der Vergleich verschiedener Bahnhofsviertel in Bezug auf ihre Sicherheitslage, Ordnungsstörungen, dem Sicherheitsempfinden von Anwohnern, der Opferwerdung von Kriminalität. Daneben war die Ermittlung eines „Ist-Zustandes" von Gentrifizierung und die Untersuchung ökonomischer, politischer und sozialer Transformationsprozesse in Bahnhofsvierteln von zentraler Bedeutung. |
Der SiBa-Werkzeugkoffer beinhaltet eine Vielzahl von Beispielen konkreter Gestaltung- und Präventionsmöglichkeiten um die subjektive und objektive Sicherheit in der Kommune zu beeinflussen. |
SIQUA - Sicherheitsanalysen und -vernetzung für Stadtquartiere im Wandel |
Laufzeit: 07/2018 - 06/2021 |
Übergeordnetes Ziel des Vorhabens war es, in einem Verbund aus Wissenschaftler*innen und Akteur*innen der Praxis systematische empirische Analysen zu subjektiver und objektiver Sicherheit sowie zu vorhandenen Strukturen und Potentialen der Arbeit im Bereich der lokalen Sicherheit durchzuführen. Dies geschah in insgesamt neun Stadtquartieren in den drei Partnerstädten Dresden, Essen und Berlin. Auf dieser Basis wurden schließlich gemeinschaftlich vor Ort innovative Konzepte zur Stärkung der Zusammenarbeit und schließlich lokal angepasste Interventionen entwickelt. |
Der umfangreicher Abschlussbericht "Quartiersbezogene kooperative Sicherheitsproduktion - Ein Handbuch für die kommunale Praxis" wurde in Kooperation mit dem DFK publiziert. |
SiA-Transfer - Transfer von empirischen Erkenntnissen zur lokalen Sicherheitslage in kommunale Präventionsstrategien |
Laufzeit: 10/2022 - 12/2022 |
Kommunale Sicherheitsanalysen können dazu beitragen, die Konzeption und Planung von Präventionsmaßnahmen vor Ort auf eine bessere Wissensbasis zu stellen und damit zielgerichteter und problemorientierter zu gestalten. Allerdings gibt es noch wenig Erkenntnisse darüber, wie Sicherheitsanalysen für alle Seiten gewinnbringend umgesetzt werden können. Dieser Fragestellung folgte das vom Deutschen Forum für Kriminalprävention (DFK) initiierte und vom Bundesministerium der Justiz geförderte Projekt „Transfer von empirischen Erkenntnissen zur lokalen Sicherheitslage in kommunale Präventionsstrategien“ (SiATransfer), dessen Hintergrund und zentrale Erkenntnisse mit besonderem Fokus auf Gelingensbedingungen im Abschlussbericht skizziert werden. |