Einbruchschutz
Handlungsfeld kommunaler Prävention
Mit welchem Problem oder Phänomen haben wir es tun?
Die Anzahl der Wohneinbrüche ist in den letzten Jahren erfreulicherweise rückläufig. Waren es laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) 2015 rund 167.000 Fälle, sind 2021 nur noch rund 54.000 Wohnungseinbrüche registriert worden, was einem Rückgang von 68% in diesem Zeitraum entspricht. Zu der positiven Entwicklung hat auch die Intensivierung von Präventionsmaßnahmen beigetragen.
Die Vorbeugung von Wohnungseinbrüchen gehört zu den bereits lange etablierten (polizeilichen) Präventionsangeboten. Dies hat verschiedene Gründe. Wohnungseinbrüche sind vielfach mit schweren psychischen Belastungen für die Opfer verbunden, weshalb die Polizei der Vorbeugung besondere Bedeutung beimisst. Zudem sind der Polizei die Tatbegehungsweisen (sogenannte Modus operandi) von Wohnungseinbrüchen aus Tatortuntersuchungen gut bekannt. An gefährdeten Stellen kann Einbrüchen daher gezielt mit geeigneten Maßnahmen entgegengewirkt werden.
Einbrecher sind in der Regel rational handelnde Täter, die ihre zu erwartende Beute gegen das Risiko der Entdeckung oder Tatbehinderung abwägen. Polizeiliche Präventionshinweise zielen daher darauf ab, die Risiken der Entdeckung bzw. des Scheiterns für den Täter in einem solchen Maße zu steigern, dass dieser von einer Tatbegehung ablässt.
Welche Präventionsansätze kommen in Frage?
Polizeiliche Empfehlungen zu einem effektiven Einbruchschutz umfassen Verhaltens- und Gestaltungshinweise sowie zu mechanischer und elektronischer Sicherheitstechnik, die aufeinander aufbauen.
- Verhaltenshinweise
Hier geht es insbesondere um das individuelle Handeln der Bewohner (Keine gekippten Fenster, Türen immer abschließen etc.) oder das Miteinander in der Nachbarschaft (z.B. Briefkasten bei Abwesenheit leeren, umsichtige Aufmerksamkeit und aktive Nachbarschaftshilfe) - Gestaltungsempfehlungen
Insbesondere besonders übliche Schwachstellen für Einbrüche (Haus- und Terassentüren, Fenster …) sollten gut von der Umgehung einsehbar sein. Dies erhöht das Risiko der Täter bei ihrem Einbruchversuch beobachtet zu werden. - Mechanische Sicherungstechnik
Der Einbau zertifizierter Bauteile, etwa an Türen und Fenstern, erhöht den zeitlichen Aufwand der Täter in einem solchen Maße, dass deren Entdeckungsrisiko steigt und sich auf das „Kosten-Nutzen-Kalkül“ auswirkt. - Elektronische Sicherungstechnik
Aufbauend auf den zuvor genannten Empfehlungen kann in bestimmten Fällen die Verwendung z.B. von Einbruchmeldeanlagen sinnvoll sein.
Wo finde ich einschlägige Informationen zu konkreten Präventionsmaßnahmen?
Im Detail und zum Teil vor Ort beraten Mitarbeiter kriminalpolizeilicher Beratungsstellen zu spezifischen Risiken, vorhandenen Schwachstellen und geeigneten Vorbeugungsmaßnahmen.
Eine Polizeiliche Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie hier
Einbruchvorbeugung ist auch ein Themenschwerpunkt des DFK
Detailinformationen zu polizeilichen Empfehlungen der Einbruchvorbeugung und vielen anderen Präventionsthemen bietet das Präventionsprogramm des Bundes und der Länder
Auf der Website des Netzwerks „Zuhause sicher“ haben Sie die Möglichkeit, sich über Einbruch- und Brandschutz zu informieren und sich von Mitgliedern des Netzwerkes beraten zu lassen. Die Seite bietet Ihnen einen „Einbruchschutzkompass“, der Ihnen nach der Beantwortung von maximal acht Fragen eine Empfehlungsübersicht zu entsprechenden Einbruchschutzmaßnahmen gibt.
Ein vorbildliches Beispiel der Zusammenarbeit von Kommune und Polizei im Bereich der Einbruchvorbeugung illustriert das Projekt „Sichere Adresse Neuenhagen“