Konfliktmanagement im öffentlichen Raum

Mit welchem Problem oder Phänomen haben wir es tun?

Öffentliche Räume – Straßen, Grünlagen, Plätze oder Parks spielen für die Bewohner/-innen und Besucher/-innen von Städten und Gemeinden eine wichtige Rolle. Sie können grundsätzlich von allen genutzt werden und übernehmen Kommunikations-, Freizeit-, Ausgleichs-, Kennenlern-, Erholungs-, Kultur- oder Sportfunktionen. Im öffentlichen Raum treffen Individuen und Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Interessen und Nutzungsbedürfnissen aufeinander. Nutzungskonflikte, Bestandserhalt, Pflege und Entwicklung stellen die Kommunen vielfach vor Herausforderungen. Dabei sind Städte durch eine besondere Vielfalt im Hinblick auf soziale Lagen, Lebensstile, Werthaltungen und Kulturen geprägt. Es begegnen sich Menschen bisweilen auf begrenztem Raum und sind zur Interaktion gezwungen. Dabei werden Konflikte erfahren und ausgetragen und Fragen von Identität, Zugehörigkeit und gemeinsamen Zusammenleben verhandelt. Konflikte können etwa aus Gefährdungen, Behinderung oder Belästigungen verschiedener Nutzer/-innengruppen, aus Ausstattungsmängeln oder Umweltemissionen (Lärm, Gerüche etc.) resultieren.

Welche Präventionsansätze kommen in Frage?

Nutzungskonflikte und Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum beschäftigen viele Kommunen und Präventionsgremien. In den letzten Jahren sind daher verschiedene Ansätze zur Bearbeitung solcher Spannungen entwickelt worden. Dazu zählen beispielsweise

  • Die Schaffung von Nutzungs- und Begegnungsräumen
    Förderlich können eine Planung aus Sicht von Fußgänger/-innen, die Schaffung von Sitzgelegenheiten und Orten für soziale Aktivitäten oder ein ansprechendes Klima durch Begrünung sein.
  • Ermöglichung von Vielfalt
    Aufenthaltsbereiche ohne Konsumzwang fördern eine vielfältige Nutzung, wobei Rückzugsräume sichergestellt werden sollten und das Sicherheitsgefühl der Nutzenden durch informelle soziale Kontrolle gefördert wird.
  • Abwägung und Moderation unterschiedlicher Nutzungsinteressen
    Die Interessen verschiedener Nutzer/-innengruppen, der Anwohner/-innen und des ansässigen Gewerbes sollten geklärt und in einem Mitwirkungsprozess ausgehandelt und moderiert werden.

Wo finde ich einschlägige Informationen zu konkreten Präventionsmaßnahmen?

Der Sicherheitspool beinhaltet eine Vielzahl von methodischen Hinweisen für die Planung und Gestaltung (halb-) öffentlicher Räume sowie von Praxisbeispielen aus Städten.

Vielfältige Maßnahmen und Strategien für unterschiedliche Herausforderungen in Bahnhofsvierteln wurden im "Werkzeugkasten (Kriminalität-)Prävention" zusammengefasst. Dort finden sich Praxisbeispiele und Hinweise zu Maßnahmen, die für die Gestaltung und den Umgang mit öffentlichem Raum relevant sein können.

In verschiedenen Städten findet dialogisches Konfliktmanagement statt. Bei Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum wird vermittelnd interveniert. Über den Ansatz informiert das "Allparteiliche Konfliktmanagement in München" (AKIM).

Stiftung
Deutsches Forum
für Kriminalprävention

Graurheindorfer Str. 198
Haus 6
53117 Bonn

E-Mail: dfk@bmi.bund.de
Tel: 0228/99681-13275
Fax:0228 /99681-53190